2015-01-15 Tolle Zeit hier
Ich sitze auf einer Parkbank in Southbank Melbourne und genieße die Sonne, die heute wieder scheint. Zum ersten Mal realisiere ich, wie die Leute zur Rushhour sehr schnell in ihrem arbeitsalltagschritt Tempo, die mit Menschen gefüllte Meile auf den southbanks passieren. Es ist Mittagspause und die Menschen hasten schnell zum Mittagessen um anschließend weiter zu roboten. Ist es das, was ich auch will? Ist da das Streben in dem menschlichen Leben? Ein täglich gleicher Rhythmus? Aufstehen, zur Arbeit, roboten, Mittagspause, weiter roboten, und abends fertig auf dem Sofa einschlafen oder per Fernseher den Arbeitstags Stress vergessen und darauf zu warten bis endlich der nächste Urlaub einbricht?
Ich weiß nicht…
Ich bin deutscher von Geburt an und stolz darauf… Die Mentalität, die mir angeboren wurde, „Leben um zu arbeiten“ entspricht zwar meinen bisherigen Vorstellungen steht nun aber im Widerspruch zu dem was ich hier leben will, was mir Freude bereitet.
Ich sitze auf einer Parkbank in Southbank Melbourne und genieße die Sonne, die heute wieder scheint, packe mein iPad aus und schreibe diese Zeilen. Später stehe ich ungefähr 200m weiter zwischen den schicken Restaurants und bespasse die Leute hier.
Die Menschen sind so unterschiedlich und toll. Deutsche, Australien, Asiaten und Neuseeländer gehören hier hauptsächlich zu meinem Publikum, die sich abends um meinen Tisch versammeln um herauszufinden, wie ich diese Kartentricks mache, wie ich das verdammte Seil mit „Gravitation“ und einer Schere zerschneide 🙂
Meine Show kommt an, macht Eindruck und gibt mir unheimlich viel Energie!
Heute Abend werde ich Hiroshi, meinem Zimmerkollegen aus Japan der auch StreetPerformer ist, mit Spaghetti Bolognese bekochen. „Typisch Deutsch“ eben, habe ich ihm erklärt und wollte ihm das italienische Gericht als unseres verkaufen. Jaja, ich habe ihn aufgeklärt…
Hiroshi und ich kochen abends im Hostel, wenn die Küche wieder frei ist und nicht 30 Leute gleichzeitig um die 8 Kochstellen herumstehen und zu den Hauptzeiten ihre Gerichte zu kochen.
Wir sind die Letzten, die abends reinkommen und nach unseren Auftritten natürlich Hunger haben. Free Pasta and Rice gibt es in unserem Hostel … Hiroshi ist ein Künstler beim zusammen Mixen von Soßen für Pasta. Am ersten Abend im Hostel gab es Pasta, eine Dose Spargelköpfe, mit einer 4 Käsesoße aus dem Glas und geräucherter Lachs aus Neuseeland. Alles in ein Topf, warm machen, fertig… Ich muss sagen, war lecker, wenn man bedenkt, dass die Zutaten, bis auf den Lachs, alle umsonst waren und von weiterziehenden Backpackern im Support Regal liegen geblieben sind.
Im Hostel sind Menschen aus allen Nationen dieser Erde vertreten, alle menschlicher Abstammung und alle toll! Keine Rassen oder Religionsprobleme hier. Die Headlines der Presse die Tage ist voll von Glaubenskrieg, Terror, Hass, bis hin zu „atomarer Krieg nicht weit entfernt“…
Ich muss euch sagen: ich habe da keine Bock drauf! Wo sind die positiven Nachrichten? Ich komme in 14 Tagen zurück nach Deutschland, könnt ihr bitte dafür sorgen, dass es bis dahin wieder ok ist? Danke 🙂
Es ist mittlerweile 14:30 und das Tempo der Leute ist in Richtung schlendern umgeschlagen. Genau das richtige Publikum 😉
Hier nun die Bilder der letzten Tage … Auch andern Freunde und Strassenkünstler abgebildet, dass ihr seht was hier auf den Straßen so abgeht…